Nachdem die DAGV 2017 erstmals mit mehreren Teilnehmern auf dem Schwedischen Genealogentag präsent war und wir so positive Resonanzen bekommen hatten, konnten und wollten wir die Bitte auf eine weitere Teilnahme in diesem Jahr im småländischen Växjö nicht ausschlagen. Ebenso fand der Vortrag über die „Familienforschung in Deutschland“ in Halmstad so großen Anklang, daß, wie uns die Veranstalter sagten, der deutsche Beitrag der erste angefragte war. Um nun nicht gänzlich denselben Vortrag noch einmal zu präsentieren, entschied ich mich, eine aktuelle Forschungsarbeit zu nutzen, die zur Region des Veranstalters paßte. Neben ABBA, Astrid Lindgren und der königlichen Familie ist kaum etwas schwedischer als IKEA. Den meisten Schweden, wie auch Deutschen, ist kaum bekannt, daß der Gründer dieses Weltkonzern, Ingvar Kamprad, der Sproß einer deutschen Auswandererfamilie war. In verschiedenen Zeitungen und Büchern wurde zwar schon ein wenig über den Ursprung der Familie in Sachsen und Thüringen sowie zur Verwandtschaft mit dem Generalfeldmarschall von Hindenburg berichtet, doch kein Genealoge hat genaueres darüber zu ermitteln versucht. Dieser Aufgabe hatten sich meine Personen unter Zuarbeiten von Thomas Engelhardt sowie einigen Altenburger Forschern gestellt und 2017/18 den Durchbruch in der Stammlinie erzielt. Gerade die Schwierigkeiten und die diversen Quellen boten sich geradezu an, anhand dieser Familie die Arbeit in der deutschen Genealogie vorzustellen. Etwa 100 Zuhören kamen dann auch in die Turnhalle und dankten im Anschluß sehr wortreich für die gewonnenen Erkenntnisse. Überdies freute sich der Archivar der Stadt Älmhult, wo der erste IKEA-Markt eröffnet wurde und seit einigen Jahren das Museum zur Geschichte des Unternehmens steht, diese neuen Erkenntnisse aufzunehmen und an die Familie weiterleiten zu können.
An dem Wochenende vom 31. August bis 02. September 2018 konnten wir neben der AGT auch die Arbeit der DAGV, des Pommerschen Greifs (Peter Jahnke), der AGoFF (Gabriele Drop), der Lübecker Familienforscher (Helmut und Marlies Sobieski), Archion (Dr. Harald Müller-Baur), des Freundeskreises des ICARUS-Projekts (Sonja Burger) sowie des schwedi-schen DAGV-Mitglieds g-gruppen (Jan Åke Hager und Björn Sonesson) präsentieren. Der Stand war durchgängig besucht und mit hilfesuchenden Schweden umlagert. Der Zugang zu Portalen wie Ancestry oder Archion konnte die meisten Eingangsfragen klären, wobei auch Thüringer Vorfahren zu Tage traten. Besonders dankbar zeigte sich ein Forscher, dem wir vorigen Jahr seinen Stammvater im Vogtland ausfindig machen konnten, indem er der AGT eine großzügige Spende zukommen ließ.
Rückblickend berichteten die Veranstalter von 3.600 Besuchern an den beiden Tagen. Darüberhinaus waren 450 Betreuer von etwa 100 Ständen sowie 75 Vereinsmitglieder des Ausrichters vor Ort.
Bei den Abbauarbeiten kamen mehrere schwedische Aussteller zu uns und dankten uns für die Teilnahme trotz der langen Anreise. Sie erklärten uns, daß wir nunmehr zum „Inventar“ gehören und auch in den kommenden Jahren teilnehmen müßten. Dies nehmen wir als Lob unserer Arbeit an und waren uns einig, daß wir im kommenden Jahr in Borås wieder zugegen sein werden. Auch die Veranstaltungsorte 2020 in Skövde, einem der ältesten Bischofssitze in Schweden mit anliegendem Pilgerpfad, und die zweitgrößte Stadt Göteborg 2021, zu deren 400jährigem Stadtjubiläum, sind lohnenwerte Ziele, denen wir uns nicht verschließen werden.