Ein weiterer Hinweis unseres Forscherfreundes Thomas Engelhardt:
Für einen Teil des Bestandes Oberkonsistorium (Vokationsakten) liegt ein Index mit Personennamen von Kirchen- und Schuldienern (Konsistorialkartei) vor. Diese oft auch “Schulmeisterkartei” genannte Kartei hilft ggf. weiter. Der Bestand ist im HStA Dresden überliefert (“Schulsachen”). Das Zeitfenster etwa 1594- ca. 1800.
Die Benutzung gestaltet sich etwas kompliziert, da diese Kartei nach Dienstorten geordnet aufgebaut wurde. In dieser Kartei enthalten sind auch Personen (Schuldiener bzw. Schulmeister, Kantoren, von der Kirchenbehörde als Lehrer eingesetzte Pastoren) aus den bis 1815 sächs. Gebieten (die 1815 von Preußen annektiert wurden). Die Kartei ist leider nicht vollständig überliefert, ein wesentlicher Bestandsverlust trat 1945 ein.
Im Wesentlichen handelt es sich bei dieser Kartei um Auszüge aus den Unterlagen der geistlichen Aufsichtsbehörden (Oberkonsistorium, Konsistorium Leipzig, Superintendenturen) aus der Zeit vom 16. bis 19. Jahrhundert. Sie enthalten Angaben zu Pfarrern und Lehrern sowie zu Kirchenvisitationen.
Für einen Teil des Bestandes Oberkonsistorium (Vokationsakten) liegt ein Index mit Personennamen von Kirchen- und Schuldienern (Konsistorialkartei) vor. Der Genealoge sollte beachten, dass es sich bei der Konsistorialkartei im eigtl. Sinne lediglich um eine Findkartei handelt, mittels derer ein Teilbestand des Bestandes Oberkonsistorium (Bestand 10088) erschlossen werden sollte. Es ist ein Orts- und Personenregister über die in den Vokationsakten des Oberkonsistoriums genannten Kirchen- und Schuldiener des 16. – 19. Jh. (Vocationen = Berufungen).
http://www.archiv.sachsen.de/cps/bestaende.html?oid=01.05.06&file=10088.xml
Insofern ist oft nicht mehr als nur der gesuche Name zu finden und um darüber hinaus gehende Informationen zu erlangen, müssen die entspr. Locate eingesehen werden. Im Ganzen gesehen also eine recht aufwendige (neudeutsch aufwändige) Recherche, die selten die erwünschten Ergebnisse bringen wird. Zu beachten ist in diesem Zusammenhang, dass das ehemalige Landeskirchliche Archiv der sächs. Landeskirche im Feuersturm des 13.02.1945 vollständig vernichtet wurde. Dem Bombardement Dresdens am 13./14.02. fiel damals auch das Gebäude des Landeskirchenamtes mit der Registratur und dem Archiv zum Opfer. Personalakten von Kantoren und Geistlichen gingen vollständig verloren, ebenso die zu den Kirchgemeinden geführten Akten. Sicherlich würde der Interessierte dort heute, wäre dieses Archiv noch existent, weitergehende Angaben finden können.