Schuldiener-Datenbank

Die Schuldiener-Datenbank Sachsen-Gotha hat bereits eine recht ansehnliche Größe erreicht. Derzeit sind ca. 1.200 Personen enthalten und es werden täglich mehr. Einen Großteil der Informationen habe ich Brückners Kirchen- und Schulenstaat Herzogtum Gotha sowie dem Thüringer Pfarrerbuch Band 1 “Herzogtum Gotha” entnommen. In einigen Fällen habe ich die Daten anhand der Primärquellen (v.a. Kirchenbücher) ergänzt bzw. korrigiert.

Vom Beruf des Schuldieners

Bekanntlich hat die Volksbildung im Herzogtum Sachsen-Gotha eine lange Tradition. Bereits unter Herzog Ernst I. (dem Frommen) und Andreas Reyher entstand ein flächendeckendes System an Schulen in den Städten und Dörfern des Herzogtums. Aber auch schon vorher gab es im Gothaer Land den Beruf des Schuldieners, jedoch wurde hier mehr Wert auf die religiöse Bildung gelegt. Der Schuldiener war in alter Zeit eher ein Pfarrstellvertreter, ohne aber zu dessen Amtshandlungen (Taufen, Trauungen, Begräbnisse) befugt zu sein. In vielen Fällen verfügten sie sogar über ein den Pfarrern vergleichbares Bildungsniveau oder nutzten den Lehrberuf als Sprungbrett für eine spätere Pfarrstelle.

Später oblag ihm als Kantor oder Organist vor allem die musikalische Begleitung des Gottesdienstes, während die Pfarrer sich auf das Predigen konzentrierten. Vom Lehrberuf konnten nur die wenigsten leben, so war die Landwirtschaft, in manchen Fällen auch ein erlerntes Handwerk eine wichtige Einkommensquelle.

Mancherorts wurde zwischen Schulmeistern und Schuldienern unterschieden, vor allem, wenn es für Knaben und Mädchen getrennte Schulen mit jeweiligem Lehrer gab. Vielfach verschwimmen aber die Begrifflichkeiten.